Xeonjia: Ice Adventures
für Android

Mr Creosote:
Firma: DeepDaikon
Jahr: 2019
Genre: Denkspiel
Thema: Apokalypse / Sonstige Fantasy / Kämpfen / Humor
Sprache: English
Lizenz: Freeware
Aufrufe: 452
Rezension von Mr Creosote (06.04.2024)
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Japanische Actionadventures aus cartooniger Vogelperspektive sind weiterhin ungemein beliebt. Wahrscheinlich steckt da auch eine Sehnsucht nach den unschuldigen Tagen des NES hinter. Eine ganze Generation Männer mittleren Alters wünschen sich diese zurück. Diese Nostalgie garantiert eine Menge Spieler. Mit seiner Geschichte, in dessen Kern es um eine Heldenreise zur Rettung der Welt geht, wähnt einen das Spiel in bekannten Gewässern. Bis Xeonjia dann seine wahre Natur zeigt.

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Was immerhin nicht lange dauert, denn sobald man das Haus verlässt, geht's richtig los. Der Boden ist komplett vereist und damit besonders glitschig. Fortbewegung ist nur möglich, indem man sich von einer der wenigen festen Untergrundstellen in eine Richtung beschleunigt und dorthin weiterrutscht, bis man auf ein Hindernis trifft. Von dort aus kann man dann wieder Schwung in andere Richtung geben.

Die Herausforderung liegt also in gezielter Bewegung. Jeder Bildschirm stellt ein kleines geometrisches Rätsel dar, in dem es gilt, den Ausgang zu erreichen. Idealerweise plant man derart, dass man unterwegs eventuell herumliegende Objekte mitnehmen und mit Charakteren sprechen kann. Versteckte Bonusobjekte sowie Bodenstellen mit besonderen Eigenschaften machen es interessanter. Jenseits der Oberfläche spielt es sich also eigentlich in etwa wie eines dieser Spiele, in denen man einen Laser immer wieder umlenken soll, bis er sein Ziel erreicht. Nur, dass es eben viel weniger abstrakt gestaltet ist und sich damit gleich viel abenteuerlicher anfühlt.

Ab und zu kommt es darüber hinaus zu taktisch angehauchten Kämpfen. Was insofern schön ist, dass dafür keine neuen Baustellen aufgemacht werden. Spielmechanisch bestehen sie aus den gleichen Überlegungen, da sie auf den gleichen Spielfeldern stattfinden wie der Rest. Somit geht es auch dabei darum, sich klug zu bewegen, um Gegner aus einigermaßen geschützter Position angreifen zu können.

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Die nicht übermäßig ausgeprägte künstliche Intelligenz sorgt dafür, dass es niemals zu schwierig wird. Und überhaupt kann man, wie üblich in modernen Spielen, es so oft versuchen wie man möchte. Zumindest, wenn einem der sich ebenfalls wiederholende Anfangsdialog der Szene nicht irgendwann zu sehr auf die Nerven geht. Was vor dem Endkampf dann schon grenzwertig wird, je nach Glück in der Schlacht. Abgesehen davon ist der verschmitzte Humor schon ein Plus. Der Entwickler nimmt sein eigenes Werk nicht allzu ernst.

Werde ich das Spiel nochmal von vorn beginnen, nachdem ich es durchgespielt habe? Ehrlich gesagt wahrscheinlich nicht. Doch die paar Stunden, die ich dafür investiert habe, waren unterhaltsam. Dass es das Spielen in kurzen Abschnitten erlaubt, jeweils fünf Minuten während man auf den Bus wartet oder so, ist ein großer Vorteil. Das ist die Spielrealität heutzutage und das Design ist darauf zugeschnitten. Ein durch und durch sympathisches, unprätentiöses kleines Spiel.

Kommentare (1) [Kommentar schreiben]

Mr Creosote:
Da sind wir also, am Anfang einer epischen Heldenreise durch mehrere Königreiche. Nicht weniger als das Schicksal der gesamten Welt steht auf dem Spiel. Aber, wie der Zweitchef der Bösen am Ende sagt, so unterschiedlich sind er und der Held gar nicht. Ja, es ist ein Sack voller abgestandener Clichés. Doch immerhin mit selbstironischem Ton präsentiert. Im Kern ist Xeonjia: Ice Adventures ein bescheidenes, unterhaltsames Spiel.
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