Yie Ar Kung-Fu

Firmen:
Imagine / Konami
Jahr:
1985
System:
C64
Genres:
Action / Sport
Tags:
Kämpfen / Individualsportarten
Sprache:
Englisch
Mittlere Wertung:
4/5

Meinung damals

Wer sich für dieses Spiel entscheidet – auch, wenn er kein ausgesprochener Kung-Fu-Freund ist – wird nicht enttäuscht werden. Zu gut ist die realistische Bewegung in Szene gesetzt und guter farbenfroher Hintergrund geschaffen worden.

Manfred Kleimann, ASM 3/86 

Yie Ar Kung-Fu hat ein fast unverzeihliches Manko: Man kann nur allein gegen den Computer spielen. Ein feucht-fröhlicher Hiebaustausch zwischen zwei Freunden ist leider unmöglich. So kann nur ein Solo-Spieler Reaktionen, Timing und Geschick beweisen.

Heinrich Lenhardt, Happy Computer 7/85 

Bericht von Mr Creosote (30.08.2007) – C64

Jungspund Oolong will Großmeister des Kung-Fu werden. Dazu muss er zehn Gegner besiegen (nacheinander, nicht gleichzeitig)

Soweit nichts Besonderes, es gab Mitte der 80er Jahre jede Menge Prügelspiele (und viele davon waren auch gut). Yie Ar Kung-Fu (lassen wir die originale Großschreibung mal weg) hebt sich durch die zu besiegenden Gegner ab. In den üblichen Hits der Zeit (Karate Champ usw.) trat der Spieler meist gegen gesichtslose Gegner an, die alle identische Fähigkeiten hatten. In Yie Ar (um es nochmals zu verkürzen) hat nicht nur jede/r Widersacher/in eine individuelle grafische Gestaltung, sondern auch seine oder ihre eigenen Kampfmanöver und sogar Waffen.

Schenken Sie mir diesen Tanz?
Schenken Sie mir diesen Tanz?

Die Gegner sind nach ihren Spezialitäten benannt, was kurios wirkt. Zum Beispiel gibt es „Sword“, „Chain“ und „Pole“. Letzterer ist ein besonders hässlicher Gegenüber, denn seine Schläge betäuben einen kurz, so dass man schutzlos weiteren Angriffen ausgeliefert ist. Das bedeutet, dass man praktisch verloren hat, sobald er einen ein einziges Mal trifft, also heißt das Motto „in Bewegung bleiben“. Darin zeigen sich die Unterschiede also: Gegen jeden Gegner muss man sich die richtige Taktik überlegen und anwenden, um erfolgreich aus dem Kampf hervorzugehen.

Eine weitere Besonderheit des Spiels (im Vergleich zu seinen Altersgenossen) ist, dass es immer „live“ weitergeht, bis ein Kämpfer endgültig ausgeschaltet ist. Nach einem Treffer gibt es keinerlei Pause, sondern es geht in „Echtzeit“ weiter. Entsprechend gibt es auch keinen Schiedsrichter, der Punkte verteilt – es geht einzig und allein darum, den anderen grün und blau zu prügeln, bis dieser dann nicht mehr aufsteht.

All das macht Yie Ar zu einem besonderen Spiel für seine Zeit, und vor allem zu einem wichtigen Vorbild aus heutiger Sicht. Der vorherrschende Stil der Prügelspiele der 80er Jahre ist kurz darauf ausgestorben, aber diese Art überlebte und expandierte. Jüngere Spieler, die es zum ersten Mal ausprobieren, werden überrascht sein, wie nah dieses Spiel bereits am später üblich und beliebt gewordenen Konzept ist. So ist Yie Ar trotz leider nur durchwachsener Grafik (immerhin ist der Spielablauf schnell und reibungslos) auf jeden Fall einen Blick wert (oder auch zwei oder drei).

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