Das Spiel […] ist alles in allem ein sehr gut gelungenes „Education-Grafik-Adventure“, wobei man die Grafik als besonders bemerkenswert bezeichnen kann. Der Sinn des Spieles ist, im Gegensatz zu manchen anderen Adventures, leicht verständlich. Meiner Meinung nach hat Broderbund wieder mal ein hitverdächtiges Produkt entwickelt!
Where in the USA is Carmen Sandiego? ist der zweite Teil der Reihe. Dieses Mal jagd man, wie der Name schon vermuten lässt, Carmens Bande quer durch die USA und lernt dabei hoffentlich ein bisschen über Kultur und Geographie des Landes.
Die Grundidee des Spiels ist simpel: Jeder Fall beginnt mit einem Diebstahl und der Flucht des Bösewichts. Man kann in bis zu drei Örtlichkeiten pro Stadt nachforschen und die Antworten, die man erhält, geben einem Tipps sowohl über den Verdächtigen selbst, als auch seinen Aufenthaltsort.
Jegliche Information über den Verdächtigen, wie Geschlecht, Haarfarbe oder Hobbys, können in einen Computer gespeist werden, der dann in der zentralen Datenbank nach Übereinstimmungen sucht, und schließlich zur Festnahme verwendet werden. Andere Hinweise, die man bekommt, beziehen sich normalerweise auf geographische oder kulturelle Aspekte US-Amerikanischer Städte und machen das Herzstück des Spiels aus. Dabei kommt es ganz auf die Allgemeinbildung des Spielers an, ob man erkennt, welches der verfügbaren Ziele der Verdächtige angesteuert hat.
Der korrekte Schritt wird mit Berichten von Zeugen, die den Bösewicht gesehen haben wollen, belohnt. Steigt man in das falsche Flugzeug, verliert sich die Spur dagegen schnell. Natürlich kann man zurückfliegen und sich umentscheiden, aber das kostet alles Zeit, die der Verdächtige nutzen kann, seine Spuren weiter zu verwischen. Andererseits muss man aber auch aufpassen, ihm nicht zu dicht auf die Pelle zu rücken, wenn man noch nicht ausreichend Beweise angesammelt hat, da der Verhaftungsversuch sonst fehlschlagen wird.
Die Carmen-Sandiego-Spiele bieten Erfolgserlebnisse dadurch, dass man entweder die Hinweise versteht oder aber die Informationen nachschlägt und somit etwas Neues dazulernt. Das Original Where in the World is Carmen Sandiego? auf dem Commodore 64 hat mich vor vielen Jahren fasziniert. Als spanischer Muttersprachler war das Spielen auf Englisch eine zusätzliche Herausforderung. Auch wenn es für jüngere Spieler sicher noch seinen Reiz hat, werden sich erwachsenere Geistern relativ schnell langweilen. Eine wunderschöne Interpretation des Lernspielgenres, das seinen Erfolg absolut verdient hat.
Übersetzt von Mr Creosote
