Touché: Die Abenteuer des fünften Musketiers

Andere Titel:
Touché – The Adventures of the 5th Musketeer / Touché: las aventuras del quinto mosquetero [es]
Firma:
U.S. Gold
Jahr:
1995
Systeme:
PC (DOS) / PC (SVGA)
Genre:
Adventure
Tags:
Cartoon & Comic / Humor / ScummVM
Sprachen:
Englisch / Deutsch
Mittlere Wertung:
4/5

Meinung damals

Endlich mal wieder ein witziges Adventure, das komplex genug ist, den Spieler mehrere Wochen vor den PC zu fesseln. Die vielen Locations und die anspruchsvollen Rätsel werden zwar so manchen Abenteurer zur Verzweiflung bringen, gut angelegt ist das Geld aber auch jeden Fall.

Harald Wagner, PC Games 2/96 

Die schwelgerische Präsentation des fünften Musketiers weist leider einige häßliche Flecken auf, insbesondere die maßigen Animationen und die träge Maussteuerung. Auch die Rätseldichte läßt zu wünschen übrig, während bei dem 90.000 (!) Wörter umfassenden Gequatsche des Guten eindeutig zuviel getan wurde […] Sei’s drum, wer spannende und romantische Erlebnisse gleichermaßen zu schätzen weiß, wird auch Geoffroi mögen – und ihm mit den besten Absichten etwas mehr Reife für die nächsten teile der geplanten Trilogie wünschen.

Manfred Duy, PC Joker 12/95 

Zieht blank, Schurken! Hölzern sind Eure Animationen, lahm Eure Witze – ich verlange Satisfaktion! Aber obacht, wir wollen die positiven Aspekte dieses „LucasArts für Arme“-Projekts nicht gänzlich unter die Musketier-Schärpe kehren: komfortabel geriet die Bedienung, durchweg brav das Puzzledesign. […] Auch wenn die Genialitäts-Funken eher spärlich sprühen, ist Touché eine ordentliche Wahl, wenn Sie Grafik-Adventures klassischen Kalibers schätzen.

Heinrich Lenhardt, PC Player 1/96 

Bericht von Mr Creosote (26.02.2005) – PC (DOS)

Geoffroi Le Brun, ein junger Musketieranwärter, kommt zu später Stunde nach Rouen, wo er einen sterbenden Mann auf den Stufen einer Taverne findet. Es handelt sich um den Comte de Peuple – erstochen und ausgeraubt von bezahlten Attentätern. Der Adlige ringt Geoffroi einen letzten Wunsch ab: Dass dieser sein gestohlenes Testament wiederbeschafft und nach Paris bringt.

Die Bösewichter zu finden, erweist sich als einfach – sie sitzen hinter der selben Tür, vor der der Comte gerade seinen letzten Atemzug getan hat. Da das Schwerterverhältnis allerdings vier zu eins steht, kann der Held sie nicht an der Flucht hindern, und damit gehen die Komplikationen erst los…

Touché gehört zu der letzten Generation der klassischen Point-&-Click-Adventures. Wenn man das bedenkt, kann die Bedienung durchaus gefallen: Der Cursor reagiert durch Anzeige der Bezeichnung auf „wichtige“ Objekte, und die rechte Maustaste öffnet ein Kontextmenü mit passenden Verben. Einfach, aber noch nicht zu vereinfacht.

Die Grafik ist auch sehr zeittypisch. Die Bildschirmauflösung von 640x400 Pixeln (immerhin viermal soviel wie die normale VGA-Auflösung) wird nur wenig effizient genutzt. Zwar sind die Hintergründe gut gezeichnet, aber die Figuren sehen nicht besser als beispielsweise der gute, alte Guybrush. Da gibt es aber auch nichts zu Meckern. Außer bei den Animationen: hölzern.

Monkey Island und Guybrush als Vergleichsmaßstab sind nicht zufällig gewählt. Touché versucht sich an einem ähnlichen Tonfall und Szenario wie der große Bruder des Genres, aber ohne dabei zur reinen Imitation (wie z.B. Simon the Sorcerer) zu werden. Eine hohe Messlatte.

Doch kein Spiel könnte diesem Vergleich standhalten, und das gilt natürlich auch für Touché. So witzig es stellenweise sein mag, so nett erdacht die Rätsel sein mögen und so liebevoll manche Charaktere ausgestaltet wurden – es fehlt einfach der Spritzer Genie. Dies zeigt sich vor allem in den Dialogen, die sogar ein paar völlige Logikbrüche enthalten.

Für sich selbst gesehen kann Touché aber durchaus einen Großteil der Konkurrenz hinter sich lassen. Für das doch recht späte Veröffentlichungsjahr, und bedenkend, was zu der Zeit sonst so rausgebracht wurde, sehr überraschend. Ein sympathisches kleines Juwel.

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