Super Street Fighter II: The New Challengers

Firma:
Capcom
Jahr:
1994
Systeme:
Amiga (AGA) / SNES
Genre:
Action
Tags:
Cartoon & Comic / Kämpfen / Multiplayer
Sprache:
Englisch
Mittlere Wertung:
4.5/5

Meinung damals

Der langen Rede trauriger Sinn: Die technisch nicht gerade bahnbrechende AGA-Fassung bleibt zwar hinter den Erwartungen zurück, überzeugt aber immerhin in puncto Spielbarkeit – sofern Festplatte und CD³²-Pad angestöpfselt sind.

Richard Löwenstein, Amiga Joker 10/95 

Schade, daß Capcom die prügelwilligen Videospieler auf ein Neues ausnehmen muß: Wer schon Street Fighter und Turbo (bzw. „Special“) gekauft hat, wird nun wieder um 150 Mark erleichtert – und Super Street Fighter 2 Turbo steht schon in den Startlöchern. Nichtsdestotrotz setzt Capcom erneut Maßstäbe und baut die Führungsposition der Street Fighter-Reihe mit vier abwechslungsreichen Spielfiguren und vielen Änderungen im Detail weiter aus. […] Auch wenn ihr Street Fighter 2 schon habt, die Super-Adaption lohnt sich auf jeden Fall.

Andreas Knauf, Man!ac 9/94 

Was soll man zu Street Fighter noch sagen? Das Spiel an sich ist schon eine Legende und jedes Update vermag den Spieler noch ein Stück näher an die Perfektion heranzuführen (und ihm das Geld aus der Tasche zu ziehen…). […] Man muß aber auch sehen, daß die Street Fighter-Saga in puncto Aufmachung und Atmosphäre den SNK-Games schon lange nicht mehr das Wasser reichen kann. […] Woll Ihr möglichst viele Feuerschweife und Kickexplosionen, haltet Euch ans Neo Geo.

Ralph Karels, Video Games 8/94 

Bericht von Tapuak (22.02.2001) – SNES

Ganz eindeutig ein Spiel aus der Kategorie „Klassiker“ – es ist das Prügelspiel schlechthin. Ich habe mich für diesen Teil der Serie entschieden, weil er das Konzept der 2D-Kampfspiele in gewisser Weise perfektionierte. Auf das noch ziemlich dilettantische Automatenspiel Street Fighter folgte einige Jahre später der zweite Streich, der auf alle erdenklichen Systeme umgesetzt wurde, sogar auf den damals schon antiquierten C64. Darauf folgten wenig später die Turbo-Version und Super Street Fighter II, mit dem ich mich hier beschäftigen werde.

Wie der Name schon andeutet, handelt es sich hierbei eher um eine Erweiterung vom regulären zweiten Teil. Die vorhandenen Kämpfer und Schauplätze wurden beibehalten und um weitere ergänzt, so dass jetzt insgesamt 16 Charaktere zur Auswahl stehen. An weit verbreiteten Klischees wurde hier nicht gespart: Der Asiat ist schmächtig, der „Amerikaner“ cool und der Russe grobschlächtig. Jeder, der darauf Wert legt, seine Vorurteile bestätigt zu sehen, wird also kräftig bedient.

In welchen Faktoren die Kämpfer sich spielerisch unterscheiden, kann man sich leicht ausmalen, denn bekanntlich sind die Variationsmöglichkeiten nicht sehr groß. Es ist die bekannte Mischung aus den fetten und starken sowie den dünnen und schnellen Kämpfern, verkörpert durch prägnante Figuren wie den Sumo-Ringer Honda und den Kung-Fu-Meister Fei Long. Dann kommen diejenigen dazu, die in allen Eigenschaften mittelmäßig begabt sind, etwa der „Army“-Soldat Guile. Zwischen diesen Schubladen spielt sich relativ wenig ab, deshalb hängen die wahren Fähigkeiten von der Anwendbarkeit der Aktionen und den verfügbaren Special Moves eines Kämpfers ab – an den Feuerbällen, Elektroschocks und menschlichen Raketen misst sich unter anderem die Qualität.

Man sollte die Bedeutung dieser Spezialaktionen jedoch nicht überschätzen, denn vor allem die jeweilige Ausprägung der Standardangriffen wie dem Sprungkick oder den Würfen sind im Gefecht wichtig, da diese auf die Dauer effektiver und außerdem viel leichter anwendbar sind.

Besonders in der Bandbreite der Spielarten zeigt das „Super“ vor dem Namen halbwegs seine Berechtigung. Außer dem normalen Modus gegen alle Gegner nacheinander empfehlen sich jetzt sogar Turniere mit bis zu acht menschlichen Mitspielern und andere Variationen.

Super Street Fighter II ist gut spielbar, es eignet sich durch einstellbare Schwierigkeitsgrade und Handicaps für alle Spielergruppen. Lediglich die Steuerung macht am Anfang etwas Probleme, deshalb sollte man sich zunächst auf einen Kämpfer beschränken und bei diesem an alle Tricks gewöhnen. Gut ist wiederum, dass viele der Stardard-Aktionen bei allen „Recken“ gleich funktionieren und man somit nicht wieder bei Punkt null anfangen muss, sobald man einen anderen wählt.

Alles in allem kann man durchaus behaupten, dass der digitale Hahnenkampf hiermit ausgereizt ist – ich kann mir kaum Verbesserungen vorstellen.

Bericht von Mr Creosote (21.04.2017) – Amiga (AGA)

Umsetzungen von Spielhallenhits auf Heimcomputer waren schon immer problematisch gewesen. Die Hardware ist meist fundamental anders und die Konventionen ebenfalls. Je spezieller ein Spielautomat ist, desto schwieriger die Umsetzung. Das erste Street Fighter II wurde auf dem Amiga stark für seine Langsamkeit (und die Steuerung per Standardjoystick natürlich) kritisiert. Doch zumindest hatte es die großen Sprites des Originals übernommen.

Super Street Fighter II ist, wie allgemein bekannt, ist eigentlich das gleiche Spiel nochmal, nur mit ein paar neuen Kämpfern und den vormaligen Bossgegnern als spielbare Charaktere. Im Original bediente es sich eines Breitbildformats, das überraschend sogar in der Amigaumsetzung beibehalten wurde. Was natürlich auf Kosten des benutzten Bildschirmanteils geht: Große schwarze Balken zieren den oberen und unteren Bildschirmrand. Wodurch implizit auch die Sprites ziemlich geschrumpft sind.

Vielleicht geschah dies als Reaktion auf die vorige Kritik und tatsächlich ist die Action ein Stück flüssiger als in der ersten Umsetung. Spielbarkeit über Präsentation, da jubeln wir doch, oder? Na klar doch; wenn es denn so wäre.

Was die Skalierung der Bedienung von vielen auf wenige Feuerknöpfe angeht, wählt Super Street Fighter II einen anderen Weg als vorher versucht. Anstatt die Richtungsbewegungen des Joysticks kombiniert mit dem Feuerknopf mit all den möglichen Aktionen zu überladen, verlässt man sich auf die Shift-Taste, um zwischen Tritten und Schlägen umzuschalten. Spielt man also mit einem normalen Joystick, dann muss man die linke Hand immer auf der Tastatur behalten und kann nur die rechte allein zur eigentlichen Steuerung verwenden. Nur sind Joysticks leider einhändig nicht wirklich benutzbar. Man könnte eventuell ohne die Hälfte der Moves leben, also sich je nach Charakter entweder auf Tritte oder Schläge verlegen – würde der Tritt-/Schlagmodus nicht willkürlich hin und herspringen! Also zusammenfassend: Ohne Zwei-Button-Joystick ist leider kein sinnvolles Spiel möglich.

Es passt ins Bild, dass der Sound ein Witz ist. Man hört beinahe überhaupt nichts und wenn doch, dann wünscht man sich die Stille zurück. Von Disketten zu spielen ist nur theoretisch möglich, da dauerndes Wechseln und damit verbundene Ladezeiten völlig aus dem Ruder geraten. Die Grafik ist nicht nur winzig, sondern verwendet noch nicht einmal die verfügbaren Farben und die Hintergründe haben jegliche Animation verloren. Leider handelt es sich um eine wirklich schwache Umsetzung eines ursprünglich guten Spiels.

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