Meinung damals
Ganz persönlich habe ich grundsätzlich kein Problem damit, abstrakte Aliens in einem Computergame zu meucheln. Doch hier wird der technsiche Fortschritt zum Fluch: Der virtuelle Overkill wirkt so echt, daß es einem schon den Magen umdrehen kann, wenn etwa Leiber auf Pfähle gespießt werden. Daß aber auch durchaus eine gewisse Spieltiefe vorhanden ist, macht die Sache für den Tester nicht einfacher.
Richard Löwenstein, PC Joker 2/98
Die Bewertung fällt schwer, da Quake 2 auf den ersten Blick das neue Referenzprodukt darzustellen scheint. Bunte Lichteffekte, flüssig animierte Gegner und riesige Zukunftswummen lassen das Herz eines jeden 3D-Fans höher schlagen. Auch das Leveldesign bleibt im Verlauf des Spiels gut durchdacht, die Rätsel schliddern genau auf dem schmalen Grad zwischen abstrus und simpel entlang. Aber eine Art Naturgesetz besagt: Wenn der Satz „Das ist ja zu schön, um wahr zu sein“ ausgesprochen oder zumindest laut gedacht wird, bewahrheitet er sich mit Lichtgeschwindigkeit. So merkt man Quake 2 jede Minute an, welche in die aufwendige Grafik statt ins Spieldesign floß.
