Psycho Pinball

Firma:
Codemasters
Jahr:
1995
Systeme:
PC (DOS) / PC (VGA) / PC (SVGA)
Genre:
Action
Tags:
Horror / Multiplayer / Western
Sprache:
Englisch
Mittlere Wertung:
4/5

Meinung damals

Man darf also ohne Übertreibung behaupten, daß Psycho Pinball die neue Referenz unter den Kneipensport-Simulationen ist; wem hier langweilig wird, der mag ohnehin keine Flipper.

Max Magenauer, PC Joker 3/95 

Wer beim Thema Flipper nicht als erstes an Delphine denkt, sollte sich Psycho Pinball unbedingt näher ansehen. Pinball-Freaks, die als Einschlafhilfe im Geiste Kugeln auf Schäfchen schlenzen, müssen sowieso zugreifen.

Florian Stangl, PC Player 4/95 

Es ist schon verblüffend, mit welcher Hartnäckigkeit die Produzenten an einem einmal etablierten Genre festhalten – Flipper-Fans können sich über reichlichen Nachschub an Programmen jedenfalls nicht beklagen. Codemasters Psycho Pinball kugelt dabei dankenswerterweise locker in den oberen Highscore-Rängen. […] Was aber nichts am prinzipiellen Problem ändert: Ein Flipper bleibt ein Flipper und ist damit in seinen Variationsmöglichkeiten beschränkt. […] So geht meine uneingeschränkte Kaufempfehlung nur an Leute, die noch keinen anderen Computerflipper zu Hause stehen haben.

Volker Weitz, Power Play 4/95 

Bericht von Mr Creosote (24.02.2018) – PC (DOS)

Die Codemasters fingen ursprünglich als Budget-Entwickler an, entwickelten sich dann jedoch langsam in den Vollpreissektor. Mitte der 90er Jahre war der Markt soweit weichgeklopft und generell akzeptiert, Spiele kleineren Umfangs trotzdem einfach im Vollpreissegment zu platzieren. Welch eine Gelegenheit für ein solches Entwicklerstudio!

Psycho Pinball spielt sich exakt so, als habe man einen der Genrevorbilder der zu der Zeit höchst erfolgreichen Konkurrenz von 21st Century vor sich. Gleiches Bildschirmlayout, gleiche Steuerung und – Aufatmen – gleiche Ballphysik. Die Tische setzen sich aus ähnlichen Elementen zusammen (na ja, ist halt ein Flipperspiel…), wobei das Spiel mit mehreren Kugeln sowie extra Schläger im oberen Bereich zur Standardausstattung aller gehören. Die Tische untereinander bieten insofern Abwechslung, dass sie jeweils ihre Eigenheiten konsequent ausspielen: Einer besteht aus vielen Rampen und wirkt somit gedrängt, der nächste bietet große offene Flächen – so spielen sich beide recht unterschiedlich.

Der Clou an der Sache ist der Trick-or-Treat-Tisch. Dieser spielt sich nicht nur selbst ganz gut, sondern er fungiert quasi als Knotenpunkt. Durch geschicktes Auslösen bestimmter Ziele kann man sich von hier aus – schwupps – auf die anderen Tische „beamen“. Fällt dann dort der Ball herunter, ist er nicht weg, sondern man landet stattdessen wieder auf Trick or Treat.

Ganz schöne Idee, aber für Vollprofis bedeutet es natürlich, dass man dann derart lange auf den anderen Tischen spielt, dass der Status auf Trick or Treat eher schon wieder in Vergessenheit gerät. Ein Konzept, das auf dem Papier super funktioniert, aber nach längerem Spielen zum Gimmick verkommt. Gleiches gilt für die „hohe Auflösung“, die exakt gar nichts zusätzlich vom Tisch zeigt.

Heutzutage fällt Psycho Pinball nicht mehr in die Vollpreissparte. Insofern kann es seine Stärken besser ausspielen, da seine grenzwertig unseriösen Versprechungen kaum mehr ins Gewicht fallen. Immerhin hat man sich entwicklerseitig nicht auf die Marketing-Zugkraft Letzterer verlassen, sondern im Kern einfach ein wirklich gutes Spiel hinbekommen haben. Das Flipper-Genre wird damit nicht revolutioniert, aber ein schmackhafter Beitrag dazu ist es schon.

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PC (DOS)

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