Morkin II

Firma:
Anthony Hamilton
Jahr:
1992
System:
PC (DOS)
Genre:
Strategie
Tags:
Brettspiel / Schwerter & Magie
Sprache:
Englisch
Mittlere Wertung:
3/5

Bericht von Mr Creosote (22.04.2016) – PC (DOS)

Der Schatten Archons (nur ohne die Actionduelle)… bis zu fünf Magier bekämpfen sich auf einem leeren Schlachtfeld. Zumindest erstmal leer, denn nach nur wenigen Zügen zeigen sich ihre magisch herbeigerufenen Armeen, schärfen nochmal ihre Schwerter und lassen ihre Kriegsschreie ertönen, bevor ihr Blut die Erde rot färben wird.

Morkin II ist eines derjenigen Spiele, die aus simplen Regeln heraus eine überraschende taktische Tiefe gewinnen. Jede Runde darf jeder Magier genau einen Zauberspruch sprechen. Diese teilen sich in drei Kategorien: Die Herbeirufung von Kreaturen, die dann die gegnerischen Magier (und deren Kreaturen) bekämpfen, magische Fernkampfsprüche und Stärkungen der Magierfigur selbst (die auf ordentlich zulangen kann). Am erfolgversprechendsten ist eine Ausbalancierung der zur Verfügung stehenden Mittel.

Der Trick bei der Sache ist, dass die Auswahl der Sprüche durch die zur Verfügung stehenden Magiepunkte beschränkt ist. Dabei zeigt das Spiel seine überhaupt beste Idee: Jene Magiepunkte erwirbt man durch… das Kämpfen! Fügt man einem Gegner Schaden zu, bekommt man die äquivalente Menge Magiepunkte aufs Konto gutgeschrieben, wo sie ab der nächsten Runde eingesetzt werden können.

Die übliche Taktik in solcherlei taktischen Kriegsspielen mit mehr als zwei Parteien wäre es, sich erstmal in einer Ecke zu verkriechen und ruhig dabei zuzusehen, wie die anderen sich gegenseitig die Köpfe einschlagen. Sobald dann alles am Boden liegt, schickt man seine frischen Jungs und schnappt sich den einfachen Triumph. Per Regel belohnt Morkin II dagegen mutiges Handeln! Da eine komplette Schlacht sich auch selten länger als zehn Minuten hinzieht, fällt es kaum auf, dass Kampferfolge ein exponentielles Wachstum nach sich ziehen, das System also somit streng genommen instabil ist.

Die Grafik ist ultra-simpel, wie man es von einem Spiel, das weniger als 100kb auf der Festplatte belegt, erwarten konnte. Nicht, dass dies wirklich eine Rolle spielt, da es in allen anderen Belangen – von intuitiver Bedienung bis zu fordernder künstlicher Intelligenz – gut abschneidet. Die wichtigste Erkenntnis ist jedoch, dass all dies (inklusive der Größe) gegenüber einer anderen Sache nur untergeordnete Rollen einnehmen: der Grundidee, die noch nicht einmal komplex sein muss.

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