Moonmist

Firma:
Infocom
Jahr:
1986
System:
PC (DOS)
Genre:
Adventure
Tags:
Horror / Krimi / Textbasiert
Sprache:
Englisch
Mittlere Wertung:
4/5

Meinung damals

Der Preis von immerhin 100 Mark ist meiner Ansicht fr ein wirklich gutes Programm, das für lange Zeit Spaß bereitet, nicht zu hoch. Es war halt schon immer etwas teurer, einen besonderen Geschmack zu haben!

Bernd Zimmermann, ASM 3/87 

Man hat wirklich alle Klischees benutzt, um eine typische Edgar-Wallace-Stimmung aufzubauen. Es gibt die vergnügte Gesellschaft englischer Adliger, das verwinkelte Schloß und den zwielichtigen Butler. Bei den Beschreibungen merkt man deutlich die versteckte Ironie, so daß Moonmist wie eine Persiflage auf das gesamte Horror- und Krimigenre wirkt.

Gregor Neumann, Happy Computer Sonderheft 17 

Archivierte Berichte

Bericht von Mr Creosote (06.12.2005) – PC (DOS)

Der Spieler übernimmt die Rolle eines amerikanischen Privatdetektivs, der durch die Lösung einiger vertrackter Fälle bereits einen gewissen Ruhm erlangt hat. Eines Tages kommt ein Brief von der alten Freundin Tamara Lynd, die bald einen englischen Lord zu heiraten gedenkt. Im Schloss ihres Verlobten tauchte in letzter Zeit einige Male ein Geist auf, der es anscheinend hauptsächlich auf Tamara abgesehen hat. Ist es die legendäre „Weiße Lady“ oder der Geist der erst kürzlich umgekommenen Deirdre? Oder aber hat der Spuk doch eine irdische Ursache? Um all das zu klären, reist man über den großen Teich in die „alte Welt“.

Moonmist geht in manchen Belangen neue Wege für Infocom. Der Name des Protagonisten (oder der Protagonistin) ist frei wählbar, und mit dem Geschlecht ändert sich auch die eine oder andere Reaktion anderer Personen. Die wichtigste Entscheidung ist jedoch die Antwort auf eine scheinbar irrelevante Frage am Anfang: Diese Antwort entscheidet, in welche der vier Versionen des Spiels man gelangt.

Die Versionen unterscheiden sich grundlegend in ihrer Auflösung. Die Frage, wer der Bösewicht ist, und was für ein Schatz sich in den Mauern des alten Schlosses versteckt. Es gibt verschiedene kryptische Hinweise und ein paar unterschiedliche Rätsel je nach Weg. Was konstant bleibt, ist die allgemeine Struktur des Kriminalfalls: Der Geist muss gefunden und identifiziert werden, und einige zentrale Hinweise gibt es immer an den selben Stellen.

Deshalb erfüllt sich die Versprechung über vier vollständige Spiele auch nicht. Nachdem man einen der „Fälle“ abgeschlossen hat, ist der nächste bereits deutlich einfacher, weil Teile wieder die selben sind. Jede Version ist für sich gesehen relativ kurz, und die Gesamtlänge aller zusammen kann etwa mit anderen Spielen des Genres verglichen werden.

Das zeigt auch schon, was Moonmist am meisten vermissen lässt: Komplexität. Verglichen mit anderen Infocom-Spielen sind die Rätsel eher einfach, und große Verzweigungen gibt es aufgrund der Kürze jedes Weges nicht. Andererseits sind die Charakterisierungen der Gastgeber und der anderen Gäste durchaus gelungen, und die grundlegende Story hat Klasse. Ein sehr gutes Adventure für Neueinsteiger ins Mysterygenre, und ein kurzer Snack für Veteranen, die bereits Deadline, Suspect und Witness gemeistert haben.

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