Battledrome bietet also relativ wenig Abwechslung, wenn Sie gegen den Computergegner spielen. So richtig Stimmung kommt erst beim Spiel gegen einen menschlichen Partner auf […] Warum Dynamix ein eigenständiges Programm aus der Mehrspieleroption gemacht hat und diese nicht einfach in Earth Siege aufgenommen hat, bleibt jedoch ein Rätsel.
Battledrome fehlt es an Feinschliff, vor allem hinsichtlich des gebotenen Handlungsspielraums – auch Kämpfe zwischen mehreren HERCS gleichzeitig hätten nicht geschadet. So reicht es jedenfalls nur zu einer weiteren Metallmetzelei für eiserne Fans des Genres.
Bei Earthsiege hat die 3D-Roboterhatz dank abwechslungsreicher Missionen und anderer Features besser funktioniert. Die zu reinen Prügelknaben degradierten Battledrome-Blechmonster gehören dagegen zum Alteisen.
Hoppla, was ist denn da passiert? EarthSiege war gut angekommen und schon war es da, das zweite Metaltech-Spiel. Battledrome ist das Wing Commander Academy der Serie. Es spart sich all das Drumherum, den Plot, die Missionen – selbst die Hintergrundgrafik – und setzt einfach nur auf Riesenroboterduelle.
Die Spieler können sich auf eine Arenengröße, maximales HERC-Gewicht und zulässige Bewaffnung einigen. Dann stellen sie ihr Kampfgefährt zusammen und schießen sich gegenseitig in Stücke. Eine Begegnung dauert keinesfalls länger als zwei bis drei Minuten. Landschaft gibt es nicht, andere Hindernisse sind ebenfalls selten, Taktik damit Mangelware. Wichtigste Fertigkeit ist damit das Zielen sowie die Hoffnung, dass der Gegner darin nicht so gut ist. Die Hoffnung, dass die eigenen Langstreckenraketen ihn ausschalten, bevor er zu nahe kommt. Oder man setzt darauf, dass man selbst in unmittelbare Nähe vordringt, um dann den einen tödlichen Kopfschuss zu setzen.
Ein grundlegendes Gefühl eines Karrieremodus existiert insofern, dass der Gewinner sein Preisgeld in Aufrüstung des HERCs investieren kann. Trotzdem befindet sich die Motivationskurve für Einzelspieler schnell im steilen Fall.
Anders als das erwähnte Academy bietet Battledrome immerhin einen Zweispielermodus per Modem oder im lokalen Netzwerk. Mag es zugegeben deutlich befriedigender sein, den Roboter eines Freundes explodieren zu sehen, steht doch die fehlende Relevanz irgendwelchen echten Könnens dem Spielspaß weiter im Wege. Dass es letztlich primär Glück ist, wer als Gewinner aus den Duellen hervorgeht, erkennt man allzu schnell. Nicht, dass man heutzutage überhaupt noch eine Chance hätte, irgendwo einen menschlichen Gegner für dieses Spiel aufzutreiben.
Es wirkt alles lieblos. Als wäre der Netzwerkmodus für das erste Spiel einfach nicht fertiggeworden (schließlich drohte Activision mit der Veröffentlichung von MechWarrior 2, dem EarthSiege garantiert zuvorkommen wollte) oder aber die Verkaufsabteilung wollte dieses Feature gerne als eines Spiel sehen. Als niedrigpreisige Erweiterung wäre Battledrome eventuell einigermaßen akzeptabel gewesen. Doch es kam zum Vollpreis heraus. Wobei selbstverständlich jeder Spieler sein eigenes Exemplar erwerben musste.
Origin gelang schließlich mit Wing Commander Armada ein Spiel, das die Wiederverwertungsformel ganz erfolgreich drehte. Es bot nicht nur Multiplayer, sondern auch einen rudimentären spielerischen Rahmen für die ansonsten abwechslungsarmen Raumschlachten. Battledrome besteht einfach nur aus abwechslungsarmen Roboterduellen in schwarzen Arenen. Sonst nix.