King's Quest 1: Quest for the Crown

Firma:
Sierra On-Line
Jahr:
1987
System:
Amiga (OCS)
Genre:
Adventure
Tags:
Cartoon & Comic / Mythen und Sagen / ScummVM
Sprache:
Englisch
Mittlere Wertung:
5/5

Meinung damals

Erwartet allerdings nicht die Komplexität oder die tollen Grafiken eines Space Quest III oder Police Quest II – das alte Kings Quest hat immerhin schon fünf Jahre auf dem Buckel. Doch Puzzles und Spielwitz haben sich erstaunlich frisch gehalten, und für Einsteiger ist das Modul geradezu ideal

Anatol Locker, Power Play 10/89 

Archivierte Berichte

Bericht von Mr Creosote (31.10.2002) – Amiga (OCS)

Du bist Sir Graham, edler Ritter in einem mittelalterlichen Königreich am Hofe des alten Königs Wieauchimmer. Dieser König hat offensichtlich magische Kräfte, denn er kann über den Zeitpunkt seines eigenen Ablebens entscheiden! Und er hat sich entschieden, den Styx zu überschreiten, sobald er seine Sammlung an stereotypem Königskram (Zauberspiegel, unbegrenzte Schatzkisten und sowas) vollständig hat. Königlein ist aber zu beschäftigt, auf seinem Thron zu hocken und die Wand anzustarren, um sich die letzten drei fehlenden Stücke selbst zu besorgen, deshalb schnappt er sich einen dieser Ja-Sager, die immer im Palast rumhängen: Sir Graham. Im Gegenzug für diese Dienstleistung bietet er Graham die Königskrone an.

Das ist also wohl mit Quest for the Crown gemeint. Odyssee der tausend Tode wäre passender! Wer plant, sich dieses Machwerk anzutun, sollte sich schonmal darauf vorbereiten, pro Bildschirm ein paar mal aus vollkommen unvorhersehbaren Gründen zu sterben! Oh, Wasser? Natürlich ist es von menschenfressenden Schlangenmonstern bewohnt. Das trifft aber natürlich nicht auch auf den Teich im nächsten Bildschirm zu: Dort ertrinkt man ganz stumpf. Ein Baum ist immer eine gute Gelegenheit zum Hochklettern, aber auch zum Herunterfallen, wenn man einen falschen Schritt tut. Und wenn er nicht gelernt hat sich nicht mehr zu bewegen, stirbt er noch heute. Ende.

Moment! Das kann doch nicht alles gewesen sein! Stimmt, ist es nicht. King’s Quest hat auch noch eine schreckliche Bedienung zu bieten. Dieses Remake des Originals von 1984, das 1990 veröffentlicht wurde, bietet Maussteuerung der Spielerbewegung. Leider wird man ihn nicht häufig zum Bewegen kriegen, denn er hat die Angewohnheit, an den winzigsten Objekten hängenzubleiben. Schonmal auf einer offenen Graswiese eingeschlossen gewesen? Hier kann man das endlich verwirklichen!

Die Befehle werden mittels Sierras klassischem Tippsystem eingegeben. Das funktioniert ganz gut, das dauernd wiederkehrende „move closer“, obwohl der Parser schon lange kapiert hat, was man tun will, kann aber nachher schon ziemlich nerven.

Als letzten Schlag ins Gesicht der Kunden hat sich Sierra entschlossen, diesem Remake extra billige Grafiken zu verpassen. Nur 16 Farben, und zwar besonders hässliche (nochmal: das Spiel ist von 1990)! Die meisten Szenen sehen aus, als wären sie mit Microsofts Paint gemalt worden. Zugestehen muss man dem Spiel fairerweise, dass die Animation der Figuren sehr fließend sind. Leider macht das das Herumlaufen zu einer langwierigen Aufgabe, weil es einfach so langsam von statten geht!

Ein Spiel sollte man im Zusammenhang seiner Zeit sehen. Ich erwarte keine übermäßig ausgefeilte Story von einem Spiel von 1984, einfache Schatzsuchen waren damals an der Tagesordnung. Das Spiel ist kurz, es gibt keine Storywendungen, kaum NPCs, mit denen man sprechen kann und so weiter – na und? Die Rätsel sind extrem einfallslos und langweilig, wenn man überhaupt von einer „Spanne“ sprechen kann, dann wäre es das Aufspüren versteckter Objekte bis den Weg finden. Immer noch akzeptabel für ein mittelmäßiges Spiel.

Was allerdings vollkommen unverzeihlich ist, sind die Designschnitzer, von denen ich am Anfang gesprochen habe! Wo ist der Spaß darin, das Spiel nach jeder zweiten Aktion neu starten zu müssen? Alternativ kann man alle fünf Sekunden speichern und dnan mit der selben Häufigkeit wieder laden. Nach 50 Malen wird man sich dann fragen, wofür man das alles eigentlich auf sich nimmt. Nur deshalb, weil viele Leute dieses Spiel als Klassiker bezeichnen? Warum nicht stattdessen eine eigene Meinung bilden? Ich habe es getan.

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