Heart of China

Firma:
Dynamix
Jahr:
1992
System:
Amiga (OCS)
Genres:
Adventure / Action
Tags:
Kämpfen / Humor / Krimi
Sprachen:
Englisch / Deutsch
Mittlere Wertung:
3/5

Meinung damals

Abgebrühten Kennern mag die Lösung zu einfach sein, doch alle anderen werden ihre helle Freude haben: Selten vereinte ein Adventure die Redaktion so einträchtig vor dem Bildschirm. Dynamix' Jüngstes ist ideal zum Eingewöhnen und Süchtigwerden!

Eva Hoogh, ASM 09/91 

Mein Fazit, eines der besten, wenn nicht gar das beste Adventure, das zur Zeit auf dem Markt erhältlich ist. Dieses Software-Juwel hat den Titel „Hit des Monats“ mehr als verdient.

Michael Hitschfel, Play Time 10/91 

Keine Frage, Heart of China verwöhnt mit tadelloser Grafik und narrensicherer Steuerung, doch wo bitte ist das Spiel? Die wenigen Rätsel sind so fadenscheinig, daß selbst ein ungeübter Adventure-Laie alle Gefahren in (gestoppten und verbürgten) zwei Stunden überwunden hat. 120 Mark für 120 Minuten gebremsten Adventure-Spaß; eine hochinflationäre Tendenz, die Dynamix nicht weiter verfolgen sollte.

Volker Weitz, Power Play 09/91 

Bericht von Mr Creosote (22.08.2004) – Amiga (OCS)

Der sehr von sich selbst überzeugte Amerikaner Jake „Lucky“ Masters, ein Veteran des 1. Weltkrieges, schuldet dem Geschäftmann Lomax eine Menge Geld. Wie passend, dass gerade Lomax' Tochter, die als Krankenschwester versucht, der Landbevölkerung Chinas zu helfen, von einem dortigen „Warlord“ gekidnappt wurde. Jake scheint der Richtige zu sein, um sie zu befreihen.

Nicht ohne Hilfe allerdings. In Hong Kong trifft er auf den Ninja Chi, und zusammen machen sich die beiden auf den Weg zur Festung des Bösewichts. Noch ahnen sie nicht, dass sie ihr Abenteuer um die halbe Welt führen wird…

Heart of China ist ein Point-&-Click-Adventure aus (um es in „moderner“ Terminologie zu sagen) „Ego-Perspektive“. Man klickt auf dem Bildschirm herum, um Jakes (und später Chis und Kate Lomax') Handlungen zu bestimmen. Sobald der Cursor eine Person streift, verwandelt er sich in eine Sprechblase, einige kleinere Gegenstände können eingesteckt werden und in jedem Bild gibt es natürlich mehrere Ausgänge. Insgesamt funktioniert diese Bedienung ganz effizient, sobald man sich an sie gewöhnt hat (was allerdings aufgrund einiger eher wenig intuitiver Inventarkommandos auch nötig ist).

Die Grafik ist bestens gelungen. Die Charaktere sind von bekannten Schauspielern inspiriert und in die handgezeichneten Hintergründe eingefügt. Dynamix ist es gelungen, diese beiden Stile reibungslos miteinander zu verbinden.

Die Rätsel kommen allerdings leider nicht mit. Meistens muss sich der Spieler auf Versuch und Irrtum verlassen. Besonders in Unterhaltungen mit anderen Personen kann ein einziges falsches Wort das vorzeitige Ende des Spiels bedeuten – manchmal wird diese Sackgasse dem Spieler noch nicht mal mitgeteilt. Das selbe gilt für die anderen Rätsel: Benutzt man das falsche Objekt, öffnet man die falsche Tür oder tut die richtigen Dinge in falscher Reihenfolge, ist man tot.

Die sich hart an der Grenze zum Albernen bewegende Indiana-Jones-artige Geschichte (zum Glück hat ja kaum jemand Höllenjagd bis ans Ende der Welt  gesehen) reißt da schon wieder was raus. Es gibt alternative Storyverzweigungen, die zu leicht abgeänderten Szenen und Rätseln führen, und auch entsprechend verschiedene Endszenen, was das ganze doch ein Stück interessanter macht.

Natürlich wäre der gute alte Indy (ähm…. Jake natürlich) nicht er selbst ohne ein bisschen Action. In einer Szene soll der Spieler einen Panzer lenken, und später kommt es zu einem Fechtduell auf dem Dach eines Zuges. Einer der beiden Actionsequenzen ist sogar ganz gut gelungen, aber Adventurepuristen können sie beide auch vollkommen überspringen – gute Entscheidung, diese Option zu bieten.

Trotz der Schwächen beim Gameplay ist Heart of China für Genrefans zu empfehlen. Eine sonderlich lange Herausforderung bietet es allerdings nicht, denn sobald man einmal den richtigen „Weg“ durchs Spiel herausgefunden hat, kann man es problemlos in einer einzigen Sitzung durchspielen.


  1. Versuch und Irrtum:

    Spielerfolg stellt sich nur durch voriges Scheitern an der gleichen Stelle ein. D.h. man benötigt Wissen früherer Leben.  ↩︎

Spielen

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Amiga (OCS)

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