Diplomacy

Firma:
Avalon Hill
Jahr:
1984
Systeme:
PC (DOS) / PC (CGA)
Genre:
Strategie
Tags:
Brettspiel / Umsetzung eines anderen Mediums / Historisch / Multiplayer / Politik / Krieg
Sprache:
Englisch
Mittlere Wertung:
3/5

Archivierte Berichte

Bericht von Mr Creosote (29.02.2000) – PC (DOS)

Hierbei handelt es sich um eine Brettspielumsetzung. Als eine von 7 Mächten im in Regionen aufgeteilten Europa des angehenden 20. Jahrhunderts versucht man mit seinen Verbündeten möglichst viel Land zu erobern.

Die Regeln sind originalgetreu übernommen worden. Der wichtigste Punkt an ihnen ist, dass es keine Zufallselemente gibt, sondern alles streng logisch berechenbar ist. So kann am Schluss niemand sagen, dass sein Scheitern nur am Würfelglück/-pech lag. Stattdessen werden einfach die angreifenden mit den verteidigenden Armeen verglichen, wer mehr hat gewinnt. Dabei darf man allerdings nicht mehr als eine Einheit in jedem Gebiet stehen haben. Um trotzdem eine konzentrierte Verteidigung aufbauen zu können, müssen Armeen aus angrenzenden Ländern Unterstützung bieten.

Diese Berechenbarkeit zwingt einen dazu, sich mit anderen Spielern zu verbünden. Durch Zugabsprachen erreicht man oft sehr viel, aber vorher kommt es meistens zu harten Verhandlungen der Marke: „OK, du kriegst Dänemark, wenn ich dafür Holland bekomme.“ Natürlich sind auch handfeste Verschwörungen und Betrug möglich.

Es gibt nur zwei verschiedene Typen von Einheiten: Armeen und Flotten, wobei Flotten außer dem Meer auch Küstengebiete betreten dürfen. Wieviele Einheiten jedes Land aufstellen darf, hängt von der Anzahl der kontrollierten „Supply Centers“ ab. Das sind besondere Länder, die jeweils eine Einheit unterstützen. Entsprechend sind diese Gebiete besonders begehrt, während der Rest eher strategische Bedeutung hat.

Die Züge werden von allen Spielern notiert und dann gleichzeitig ausgeführt, so dass mancher durchdachter Plan dann durch eine noch trickreichere Variante des Gegner dann doch zunichte gemacht wird.

Der Nachteil des Brettspiels ist, dass man selten 7 Leute zusammenkriegt. Der Vorteil des Computerspiels sollte also sein, dass die fehlenden Menschen durch elektronisch gesteuerte Gegner ersetzt werden. Leider ist dieser Aspekt aber nur sehr unzureichend umgesetzt worden. Das liegt zum einen daran, dass mit dem Computer keine Verhandlungen möglich sind. Ein wichtiges, eigentlich sogar das entscheidende Spielelement fehlt somit. Es wird zwar eine festgelegte Zeit für Diplomatie eingestellt, aber nur für mündliche Verhandlungen mit Menschen. Zweitens ist die KI einfach lächerlich. Der Gegner scheint seine Züge häufig per Zufallsgenerator zu planen. Entsprechend kommt es allzu häufig vor, dass er ein an sich sicheres Land nicht unterstützt, oder vor leeren Gebieten stehenbleibt. Deshalb hat man es als menschlicher Spieler sehr leicht, den konfusen Feind zu besiegen.

Trotz alledem lohnt sich das Spiel. Es ist ein guter Weg, die Regeln zu lernen und Strategien auszuprobieren, um diese dann später gegen Menschen anzuwenden.

Nicht zu verwechseln mit der Umsetzung des selben Spiels von 1999.

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PC (DOS)

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