Cool World

Firmen:
Twilight / Ocean
Jahr:
1993
System:
Amiga (OCS)
Genre:
Action
Tags:
Cartoon & Comic / Sonstige Fantasy
Sprache:
Englisch
Mittlere Wertung:
1/5

Meinung damals

Wer auf komplizierte Jump’n’Runs steht und seine Geschicklichkeit am Joystick unter Beweis stellen will, ist bei Cool World richtig. Etwas Qualitätseinbuße in Sachen Grafik und Sound muß man aber einplanen.

Jörn-Erik Burkert, 64er 03/93

Passend dazu gibt’s langweilige Grafik […] doch beim Gameplay ist das Verfallsdatum längst abgelaufen.

Carsten Borgmeier, Amiga Joker 01/93 

Ocean ist nicht mehr eingefallen als ein Action-Allerlei, gegen das jede Commander-Keen-Episode aus dem Shareware-Bereich ein Schatzkästlein an Spielwitz ist.

Heinrich Lenhardt, PC Player 02/93 

Zwar hat das Spiel mit dem Film nicht besonders viel gemein, was aber dem Spaß keinen Abbruch tut – und Holli ist auch auf dem C64 wunderschön!

Rainer Rosshirt, Play Time 03/94 

Cool World ist ein Platz in der großen Galerie der miesen Filmumsetzungen sicher.

Sönke Steffen, Power Play 02/93 

Bericht von Mr Creosote (08.09.2018) – Amiga (OCS)

Cool World, der Film, ist mittlerweile zu Recht vergessen. Selbst 1993 musste es eigentlich auch bereits klar gewesen sein, dass dieses Machwerk aus der Ocean-Lizenzfabrik nicht sonderlich relevant sein würde (noch vorsichtig ausgedrückt). Doch die verlockend-kurvige Cartoonversion Kim Basingers sicherte ihm trotzdem einen Platz auf den Covers der Fachzeitschriften. Ein Charakter, der – typisch Ocean – im Spiel nach dem Intro überhaupt nicht mehr auftaucht.

Stattdessen dreht sich das Spiel um den männlichen Protagonisten, der sich auf den Straßen herumtreibt, in fremde Häuser einbricht und aktiv für Rassentrennung und -reinheit sorgt, indem er unschuldige „Doodles“ ins Nichts verbannt. Die Rechtfertigung, die uns das Spiel für diese an sich recht unheroischen Taten liefert, ist, dass ihre Präsenz das Raum-Zeit-Kontinuum stört und schließlich das Ende der Welt bedeuten könnte. Oder sowas in der Richtung.

Wo er Recht hat, hat er Recht
Wo er Recht hat, hat er Recht

Spielmechanisch gesehen schießt der Spieler auf die Gegnersprites, die sich bei Treffern in Tintenkleckse verwandeln, die dann wiederum mit einem tragbaren Staubsauger (Tintensauger?) eingefangen werden müssen. Ist ein Level „gesäubert“, gilt es als geschafft, und der Spieler findet sich zurück auf der Straße wieder, wo die nächste Tür nur darauf wartet, geöffnet zu werden – so man denn das notwendige Geld dafür aufbringen kann, das man wiederum durch das Abballern wehrloser Tiere und Punks verdient (was auch sonst, ergibt voll Sinn). Und so weiter und so fort, halt solange, bis Designer und dahinterstehende Firma es für lang genug hielten, das Spiel auf den Markt zu werfen.

Wie die meisten Ocean-Lizenzspiele ist Cool World nicht grundlegend spielmechanisch kaputt. Grafik, Animationen und Steuerung gehen in Ordnung. Allerdings ist die zugrundeliegende spielerische Formel einfach viel zu beschränkt. Wie verschafft man sich Eintritt in neue Levels? Ein reines Geduldsspiel, ausreichend Münzen zu sammeln. Nach Zufallsmuster herumstreunende Doodles einfangen? Noch nicht einmal die Plattformen, über die sie sich bewegen, folgen irgendeiner nachvollziehbaren Funktion. Einzige Abwechslung ist die grafische Gestaltung der Hintergründe, und selbst das beschränkt sich meist nur auf Farbrotation.

So viel man an dem Film auch kritteln kann, so ist darin zumindest immer etwas los. Cool World, das Spiel, ist reine Beschäftigungstherapie. Hätte es damit eine künstlerisch motivierte und intellektuell stimulierende Aussage im Sinn, könnte das sogar akzeptabel sein, doch offensichtlich ist es vielmehr als reines Unterhaltungsprodukt gedacht. Ein Anspruch, an dem es krachend scheitert.

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