Castle Adventure

Firma:
Kevin Bales
Jahr:
1985
System:
PC (DOS)
Genres:
Rollenspiel / Adventure
Tags:
Kämpfen / Schwerter & Magie / Textbasiert
Sprache:
Englisch
Mittlere Wertung:
3/5
Nicht das gesuchte Spiel? Vielleicht hilft dies weiter: Castle Adventure.

Bericht von Underdogs (22.03.2010) – PC (DOS)

Castle Adventure, eines der unvergesslichsten Spieler der vergangenen BBS-Ära, ist ein unterhaltsames Irrgarten-Adventure mit Textparser von Kevin Bales. Später wurde es von Keypunch als Teil ihres Sword and Sorcery-Packets veröffentlicht (um genau zu sein „gestohlen“ – siehe unten).

Im Stil von Ataris Adventure und vielen weiteren frühen Adventures/Rollenspielen ist es das Ziel des Spiels, alle Schätze zu finden und alle sonstigen Aufgaben, die auf einen zukommen, zu erledigen. Die bestmöglich erreichbare Punktzahl ist 1550, aber man das Spiel auch mit weniger beenden. Obwohl das Spiel sehr veraltet aussieht (mit ASCII-Zeichen anstatt Grafik und simplem Gameplay), ist Castle Adventure sowohl einprägsamer, als auch tiefgehender als die meisten ASCII-Spiele aus der Zeit. Das fängt mit den Raumbeschreibungen, die recht detailliert und gut geschrieben sind, an. Zweitens findet das Spiel in Echtzeit statt, die Monster warten also nicht darauf, dass der Spieler etwas eingibt, bevor sie angreifen (wie es in einem rundenbasierten Spiel der Fall wäre). Dadurch werden die Kämpfe angemessen spannend. Zuguterletzt hebt sich das Spiel von anderen Labyrinthspielen dadurch ab, dass es Rätsel gibt. Diese funktionieren so, dass man die richtigen Befehle eintippen muss, wie in einem typischen Textadventure, also beispielsweise „show cross to vampire“. Die meisten Rätsel lassen sich durch offensichtliche Aktionen lösen, aber einige gibt es doch, die einen zumindest zeitweise beschäftigen werden. Als Anklang an das Rollenspielgenre kann man nur eine begrenzte Anzahl an Objekten gleichzeitig bei sich tragen.

Alles in Allem ist Castle Adventure eines der besten Beispiele dafür, was ein rein textbasiertes Freewarespiel im Jahr 1985 leisten konnte. Wer die Tage der BBS vermisst, der findet hier ein solches Spiel, das dem Zahn der Zeit widerstanden hat. Wärmstens empfohlen!

Anmerkung: Die später von Keypunch veröffentlichte Version (die in „Golden Wombat“ umbenannt wurde) wurde illegalerweise in Keypunchs „Sword and Sorcery“ – Sammlung ohne Zustimmung des Autors benutzt.

Dieser Test (übersetzt von Mr Creosote) stammt vom originalen Home of the Underdogs (http://www.the-underdogs.info)  

Archivierte Berichte

Bericht von Johann67 (22.03.2010) – PC (DOS)

Hätte dieser Test eine Überschrift, würde sie lauten: „Wie man nach den Vorzügen eines Spiels sucht“.

Das fragliche Spiel ist ein Adventure mit sehr einfacher ASCII-Grafik. Geschrieben wurde es von einer Einzelperson und es benutzt ein sehr einfaches Parsingsystem. Viele Eingaben werden nicht gerade verstanden. Mehr als zwei Worte auf einmal sollte man dem Parser nicht zumuten. Die Story ist ein Fantasycliché: Man ist in einem bösen Schloss gefangen und muss entfliehen, und zwar mit Hilfe einer Menge Schlüssel, Waffen und anderer Objekte. Auf dem Weg kämpft man mit bösen Monstern usw. Alles nichts Neues. Manchmal erinnert es ein wenig an sogenannte „Action-Rollenspiele“, nur ohne Charakterwerte. Das liegt an der recht großen Anzahl an Monstern, die man besiegen muss. Darüber hinaus sind die Textbefehle, derer man sich bedienen muss, manchmal recht weit hergeholt, wo man sich dann bessere Erklärungen gewünscht hätte.

Noch etwas gibt es zu meckern: Der Bildschirm ist zu leer. Immerhin sind die Texte dagegen athmospärisch gut gelungen. Die „ich kenne diesen Befehl nicht“ – Meldungen wiederholen sich dafür wiederum sehr schnell. Man bewegt sich mit den Cursortasten und Kämpfe löst man dadurch aus, dass man sich in Dinge hineinbewegt. In diesem Sinne erinnert mich das Spiel sehr an Deadly Rooms of Death. Die Bildschirmauflösung ist allerdings seltsam, da der Bildschirm höher als breit ist. Das habe ich noch in keinem anderen Spiel gesehen. Das Spiel scheint wie eine Mischung mehrerer Genres, von denen jedoch keines besonders gut umgesetzt ist. Seltsamerweise scheinen andere Leute (www.mobygames.com) das Spiel gar nicht mal für so übel zu halten.

Welche Qualitäten entgehen mir da also? Keine Ahnung. Anscheinend macht dieses Spiel Spaß, aber mir eben nicht. Ich bin eh kein großer Fan von Textadventures. Zumindest ein bisschen was Grafisches brauche ich schon. Deshalb mag dieser Test negativer klingen, als das Spiel es eigentlich verdient. Über eine zweite Meinung würde ich mich freuen. Bin ich zu harsch oder nicht?

Übersetzt von Mr Creosote

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