Battlezone

Firma:
Atari
Jahr:
1983
System:
Atari 2600
Genre:
Action
Tags:
Apokalypse / Science Fiction / Krieg
Sprache:
-
Mittlere Wertung:
4/5

Meinung damals

Dieses „Spiel“, das – im Gegensatz zum Arkadenspiel – nicht für Spielernaturen ab 18 Jahre, sondern für Jugendliche konzipiert ist (denn sie bilden die Hauptzielgruppe der Videospielsysteme), ist eine paramilitärische Ausbildung. Kinder sollen offenbar frühzeitig erkennen, was es heißt, sich in einem in Teilbereichen echt simulierten Krieg zu befinden. Und wie ist das doch schön! Sogar Punkte kann man dabei erzielen! Hinzu kommt, daß Battlezone schlicht langweilig ist. Man beginnt mit dem „Spielen“ und hat ohne große Veränderungen bereits von Anfang an fast alles gesehen, was eingespeichert ist. Wem auch immer so etwas gefällt: Mir nicht!

Helge Andersen, TeleMatch 12/83

Bericht von Mr Creosote (01.02.2008) – Atari 2600

In der nicht allzu fernen Zukunft (1999 um genau zu sein) haben die Länder dieser Welt endlich verstanden, dass Frieden für das Überleben der menschlichen Spezies unumgänglich ist, und Krieg in jedem Fall die gegenseitige Auslöschung bedeuten würde. Der Plan, den Weltfrieden zu schaffen, erinnert sehr an den Film Der Tag, an dem die Erde stillstand: Eine vollständig automatisierte Armee wird auf die Welt losgelassen, die jeden Aggressor direkt bestrafen soll. Die Elektronengehirne interpretieren diese Anweisung natürlich auf ihre ganz eigene Weise, und machen sich daran, sämtliches Leben auf der Erde systematisch auszulöschen. Der Spieler schwingt sich in einen rostigen alten Panzer, um die anderen Panzer, Jagdflugzeuge und Ufos, die die Menschheit bedrohen, zu zerstören.

Battlezone ist ein dreidimensionales Ballerspiel. Man kann sich frei in der Landschaft bewegen, wobei die vollen 360° ausgenutzt werden, und schießt auf alles, was sich bewegt. Praktischerweise hat der Panzer ein Radargerät, das einem heranschleichende Gegner als kleine Punkte anzeigt, damit man überhaupt weiß, wohin man sich bewegen muss.

Einige der Gegner schießen, sobald sie nah genug gekommen sind, auch zurück. Genau wie diese hält das eigene Gefährt nicht viele Treffer aus. Da man aber zahlenmäßig hoffnungslos unterlegen ist (einer gegen alle), muss man schnell und genau schießen, um die kleine Überlebenschance zu wahren. Wobei zusätzlich ein Wissen über die verschiedene Gegnertypen aufzubauen ist, damit man sich beispielsweise nicht von den harmlosen Drohnen ablenken lässt, während ein tödlicher Panzer von hinten heranschleicht…

Das Spiel benutzt flache Bitmapgrafiken (an Stelle der vektorbasierten Drahtgittergrafik des Spielhallenautomats), um den Eindruck einer dreidimensionalen Perspektive zu erzeugen. Das funktioniert relativ gut. Praktisch bekommt man die Details der gegnerischen Fahrzeuge nur selten zu Gesicht, aber zumindest der eigene Panzer ist recht ansehnlich. Besonders die Bewegung der Ketten beim Drehen ist ein nettes Detail.

Battlezone ist für seine Zeit recht eindrucksvoll und unkonventionell. Aus heutiger Perspektive ist es praktisch als Urahn sämtlicher aktueller Spiele zu sehen (da es ja keine anderen Genres als „3D-Shooter“ mehr gibt), und spielerisch ist es absolut angemessen umgesetzt. Was will man mehr?

Box

Atari 2600

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Gameplay

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