Baphomets Fluch

Andere Titel:
Circle of Blood [us] / Broken Sword: The Shadow of the Templars / Broken Sword: Il Segreto dei Templari [it] / Broken Sword: La leyenda de los Templarios [es] / Les Chevaliers de Baphomet [fr]
Firmen:
Revolution Software / Virgin Interactive Entertainment
Jahr:
1996
Systeme:
PC (DOS) / PC (SVGA)
Genre:
Adventure
Tags:
Cartoon & Comic / Krimi / ScummVM
Sprachen:
Englisch / Deutsch / Französisch / Spanisch / Italienisch
Mittlere Wertung:
4/5

Meinung damals

Baphomets Fluch bietet wirklich so ziemlich alles, was man von einem guten Adventure erwarten darf. Die Story ist sehr spannend und komplex, ohne daß sie sich in langweiligen Details allzusehr verliert. Vor allem die Verquickung der historischen Fakten mit der erfundenen Handlung ist sehr gelungen. Dazu gibt es wundervoll unterstützende Musik und professionell gemachte, deutsche Sprachausgabe. Das Rätseldesign kommt zum Glück, abgesehen von einer Mini-Schachpartie, ohne Verschiebe- oder Farbenpuzzles aus. […] Allerdings hätten hier ein paar neue Ideen nicht geschadet. […] Profis werden jedoch ganz klar unterfordert.

Michael Schnelle, PC Player 10/96 

Optisch perfekter läßt sich ein Adventure kaum präsentieren. […] Die Handhabung von Konversationsthemen, Inventory und Interface ist intuitiv und extrem bedienfreundlich. […] Der Fluch der Templer mag lediglich denjenigen treffen, der die Unterhaltungen stellenweise so extrem in die Länge gezogen hat […] Puzzlemäßig wird gemischte Kost serviert

Frank Heukemes, Power Play 10/96 

Bericht von Mr Creosote (22.07.2009) – PC (DOS)

Der amerikanische Tourist George Stobbart genießt gerade den Lifestyleaspekt des Herumsitzens in einem der zahlreichen Straßencafes von Paris, als er Zeuge eines Mordes wird: Ein Clown hinterlässt eine Bombe in eben jenem Café, und ein älterer Mann in einem versifften Regenmantel, der eben noch die junge Kellnerin etwas zu ausführlich angeglotzt hat, stirbt. Der Clown entkommt durch die Kanalisation. Da er anscheinend nichts Besseres zu tun hat, entschließt George sich, selbst Nachforschungen anzustellen, wodurch er die Journalistin Nicole (Nico) Collard trifft, die ihn zwecks Erfüllung ihrer eigenen Ziele (Geld und Ruhm) unterstützt. Gemeinsam decken sie eine Verschwörung auf, die den Orden der Tempelritter betrifft… Mit Blick auf die aktuellen Bestsellerlisten bzgl. Romane und die aktuellen Kinocharts hat Baphomets Fluch damit einen Nerv getroffen.

Zeittypisch ist das Spiel ziemlich einfach zu meistern. Zwar ist der reine Zeitaufwand zum Durchspielen durchaus beachtlich, aber das liegt nicht an übermäßig hirnfordernden Rätseln, sondern vielmehr an den langen Dialogen, die das Spiel durch ihre hohe Auftrittsfrequenz bestimmen. Diese Dialoge werden mit Hilfe von Icons (die Gesprächsthemen repräsentieren) geführt – wobei zum Glück komplett abgehandelte Themenzweige aus der Liste verschwinden, so dass man nicht immer und immer wieder den gleichen Antworten lauschen muss. Zwischen Unterhaltungen und Rätseln besteht sogar häufig ein direkter Zusammenhang: Viele Probleme werden dadurch gelöst, dass man einfach alle Dialogzweige fleißig bis zum Ende abarbeitet – George Stobbart nimmt die Hilfe Anderer nur zu gerne in Anspruch.

George Stobbart bei seiner Lieblingsbeschäftigung
George Stobbart bei seiner Lieblingsbeschäftigung

Womit wir beim Protagonisten angekommen wären: Leider handelt es sich dabei um eine der austauschbarsten Persönlichkeiten (?) der Computerspielgeschichte. Einen eigenen Charakter scheint George nicht zu haben. Er ist einfach der perfekte Pfadfinder (wobei er behauptet, niemals bei den Pfadfindern gewesen zu sein; dass diese Information im Spiel überhaupt auftaucht, sollte einen allerdings schon skeptisch stimmen): Nett zu allen Menschen (auch seinen ärgsten Widersachern), zu nichts äußert er eine klare Meinung. Und er liebt es, allen möglichen Fremden sein benutztes Taschentuch zu zeigen und sie nach ihrer Meinung dazu zu fragen. Ach ja, und seine Französischkenntnisse müssen hervorragend sein, denn er schafft es sogar, ein paar Franzosen davon zu überzeugen, dass er der französischen Polizei angehöre…

Für sich verbuchen kann Baphomets Fluch dagegen sein Lokalkolorit: Beim Herumfahren im virtuellen Paris bekommt man handgemalte Hintergründe von hervorragender Qualität zu sehen und erkennt sogar den einen oder anderen Schauplatz wieder. Dazu kommt, dass der niedrige Schwierigkeitsgrad für schnelle Erfolgserlebnisse sorgt. So ist es unwahrscheinlich, dass einem überhaupt der Gedanke ans Aufhören kommt – es sei denn, die Dialoge werden einem doch zu viel.

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